Mäuseköder

Neue Mäuseköder/Rodentizide

Achtung im Handel sind neue Mäuseköder (mind. seit 2019) mit Alphacloralose erhältlich:

Diese sind frei verkäuflich!

Alleine deshalb werden sich Käufer gerne dafür entscheiden, denn frei verkäufliche Mäuseköder sind garantiert besser, als die „alten Mäuseköder“ mit Cumarin:

Coumatetralyl/Cumarin  hemmt die Blutgerinnung und führt innerhalb von 3 bis 4 Tagen zum Tod der Tiere. Coumatetralyl gehört zu den Antikoagulantien und ist ein Cumarinderivat, das in seiner Struktur dem Vitamin K ähnelt, das eine wichtige Rolle bei der Blutgeringung spielt.

Und jeder Tierliebhaber kann es nicht gut finden, dass ein Tier sich 3-4 Tage zu Tode quält und in dieser Zeit von einer Katze oder einem Hund gefressen werden kann, der dann selber erkrankt.

Die neuen Mäuseköder wirken zwar innerhalb weniger Stunden und der Hersteller gibt an, dass der Kontakt vermieden werden soll, aber der Wirkstoff „Alphachloralose“ hat es in sich.

Inhalt: Alphacloralose 4%

Laut Packungsbeilage darf dieses Gift nicht im Freien ausgelegt werden, sondern im Haus und in Köderboxen, aber wie will ich da meine Mäuse im Garten töten können?

Was bedeutet dieses Mäusegift für meine geliebte Katze/Hund:

Rechenbeispiel: 1g enthält 40mg Alphacloralose – empfohlen wird 5-20g auszulegen. Gehen wir von 10g aus, enthalten diese 400mg Alphacloralose. Bei einer Standardkatze mit einem Gewicht von 4 kg ist hier bereits die letale Dosis von 400mg erreicht!!!

 

 

 

Prognose:
Die Prognose scheint günstig zu sein, wenn die Katze gleich gefunden wird, sofort zum Tierarzt gebracht wird und die Vergiftung erkannt wird!
Das Gift wird bei Überstehen der akuten Phase vollständig ausgeschieden und es gibt (soweit bekannt) keine bleibenden Schäden.

Wirkung:
Depressive Wirkung auf das zentrale Nervensystem – V.a. Formatio reticularis sowie gesteigerte Reflexbereitschaft durch Stimulation der spinalen Reflexe. Senkung der Körpertemperatur durch die Wirkung im Hypothalamus im beträchtlichen Maße.
Krämpfe und Krampfanfälle schon bei kleinsten Reizen.
Behinderung der Atmung durch übermäßige Speichelbildung in den Bronchen.
Toxizität:
Die minimale letale Dosis für Hunde ist 600-1000 mg/kg und für Katzen 100mg/kg (sehr niedrig)

Symptome:
Krampfanfälle, Muskelzittern, Übererregbarkeit, schwankender Gang, Untertemperatur, übermäßige Speichelbildung, Verengung der Pupillen, körperliche Erstarrung bis ins Koma.

Katzen werden in den meisten Fällen im komatösen Zustand vorgestellt, meist mit einer Untertemperatur einhergehend.
Hunde zeigen häufig ein übermäßiges Speicheln sowie Ataxien, oftmals ohne Untertemperatur. Teilweise bronchiale Überproduktion von Speichel und folgend Atemnot.

Es gibt kein Gegenmittel, es können nur die Symptome behandelt werden.

Unter unseren Patienten wurde eine Katze mit diesem Gift vergiftet. Nach mehreren Tagen in der Klinik ist sie wohlauf und wird vollständig genesen. Aber natürlich haben die Besitzer Angst, ihre Katze wieder rauszulassen. Daher bitte ich alle Leser diesen Artikel zu teilen und diesen Inhaltsstoff nicht zu verwenden.